15.05.2017 Auch Haan wählte Krick ab – satte Mehrheit für die CDU

Der gestrige Wahlabend ist auch aus Haaner Sicht gar nicht gut für die SPD verlaufen. CDU-Direktkandidat und “Newcomer” Dr. Christian Untrieser siegt in der Gartenstadt klar mit 40,2 Prozent der Erststimmen, die SPD verliert bei den Zweitstimmen mehr als 8 Prozent.

Nein, damit hätte Manfred Krick nun wirklich nicht gerechnet: Der SPD-Politiker, der 2012 noch mit 39,5 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis 37 (Haan, Erkrath, Teile von Hilden und Teile von Mettmann) direkt in den Landtag gewählt worden war, ist abgewählt. Und das mit deutlichem Ergebnis. Versteinert verfolgte Krick am Abend die Zahlen auf den Bildschirmen im Kreishaus. Am Ende lautete das vorläufige amtliche Endergebnis im Wahlkreis: 31,6 (also minus 8,9) Prozent der Erststimmen für Krick, 39,0 Prozent für seinen CDU-Herausforderer Dr. Christian Untrieser, der nun in den Landtag einziehen wird.

Wenn man Erkrath sowie die Teile von Mettmann und Hilden mal außen vor lässt, sieht es sogar noch ein bisschen schlechter für Krick aus: 5244 Haaner machten ihr Kreuz bei Manfred Krick. Das entspricht 31,0 Prozent. 6799 Stimmen aus Haan konnte Untrieser auf sich vereinen – 40,2 Prozent – und somit ein Unterschied von 9,8 Prozentpunkten. Das sitzt! Mit 11,9 Prozent der Erststimmen liegt FDP-Mann Dirk Wedel in der Gunst der Haaner Wähler auf dem dritten Platz.

Auch bei den Zweitstimmen fährt die SPD in Haan heftige Verluste ein: Waren es 2012 noch 35,3 Prozent, die für die SPD votiert hatten, waren es gestern nur noch 27,2 Prozent – und damit noch einmal eutlich unter dem Landesdurchschnitt. Für die CDU votierten 34,2 Prozent der Haaner. 2012 waren es noch 26,4 Prozent.

Und wohin gingen die anderen Stimmen aus Haan? Vor allem an die FDP: 17,5 Prozent (2012: 13,7 Prozent). Das gute landesweite Abschneiden der Liberalen reicht aus, damit Dirk Wedel (Listenplatz 11) sicher wieder in den Landtag einzieht.

6,8 Prozent der Haaner, die gestern an die Wahlurnen gingen, stimmten für die AfD – das liegt etwas unter dem Landesdurchschnitt. Herbert Strotebeck wird über die AfD-Landesliste in den Landtag einziehen.

Tief gefallen sind die Grünen auch in Haan – trotz ihres nicht gerade unbekannten Direktkandidaten. Umwelt-Staatssekretär Peter Knitsch sammelte 6,7 Prozent der Erststimmen – deckungsgleich mit den Zweitstimmen für die Grünen.

Die Linken konnten in Haan interessanterweise zulegen – allerdings auf geringem Gesamtniveau – von 1,9 auf 3,9 Prozent. In die Bedeutungslosigkeit rutschten hingegen die Piraten ab – von immerhin 6,9 Prozent auf 0,8 Prozent.

Keine einzige Stimme aus Haan gab es übrigens für die FBI/FWG – die Freie Bürger Initiative. Immerhin 22 Haaner wählten die V-Partei – die Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer.

Erfreulich: 17150 Haaner machten von ihrem Wahlrecht auch Gebrauch – rund 1300 mehr als noch 2012. Das entspricht einer Quote von fast 72,5 Prozent.

Jens Niklaus, der im Herbst für die SPD in den Bundestag einziehen will (und dabei gegen CDU-Kandidatin Michaela Noll antritt), kommentierte auf seiner Facebook-Seite: „In Gruiten hat Manfred Krick in allen drei Wahlkreisen die 30-Prozent erreicht und liegt in zwei der drei Wahlkreise deutlich vor seinem Herausforderer – verdientermaßen, da er sich sehr für Gruiten eingesetzt hat. Danke insbesondere für deinen Einsatz für den Gruitener Bahnhof. Insgesamt hat es leider nicht gereicht. Bei einer Wahl ist es nicht wie bei einem verlorenen Fußballspiel, sondern die Auswirkungen sind langfristig. Ich fürchte, dass die nächsten Jahre u.a. für die Kommunalpolitik und für Studierende schwieriger werden.“

 

Quelle: TME

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